Grundreinigung von Windeln/ Strippen
Strippen bedeutet aus den Windeln sämtliche Rückstände und Einlagerungen auszuwaschen.
Wann muß man das tun?
- die Windeln stinken faulig oder scharf nach Ammoniak
- die Windeln laufen und nässen plötzlich aus, obwohl sie monatelang perfekt funktioniert haben
- die Saugstoffe saugen nicht richtig
- der PUL wirkt undicht, weil er Nässe hochzieht
Ablagerungen entstehen durch:
- überfüllte Waschmaschinen
- schlechte Spülleistung von Waschmaschinen (ECO-Programm)
- überdosierte Waschmittel oder Enthärter (Zeolithe)
- falsche Waschmittel (Seife auf Mikrofaser oder StayDry, optische Aufheller)
- Fettcremes oder Wundschutzcremes
- einfach nach längerem Gebrauch mit falsch eingestelltem Waschmittel
Besonders empfindlich gegenüber Ablagerungen ist Mikrofaser, weshalb man hierbei auch nur 1/2 der angegebenen Dosierung des Waschmittels empfielt. Seife muss man bei Mikrofaser oder Polyesteroberflächen völlig vermeiden.
Zuerst bitte prüfen, welcher Geruch von der Windel ausgeht/ welches Problem besteht:
AMMONIAKGERUCH: Handelt es sich um einen scharfen Ammoniakgeruch, der trotz Waschens nicht verschwindet, ist es vorab wichtig diesen Ammoniak zu neutralisieren. Das kann man am besten tun, indem man die Windeln entkalkt und damit den Urinstein löst. Man verwendet KLAR Entkalker oder einfach kristalline Zitronensäure aus dem Supermarkt (beim Einkochzubehör). 1-2 Esslöffel in einen Eimer mit warmem Wasser geben, durch Umrühren auflösen und die Windeln etwa eine halbe Stunde einweichen lassen. Anschließend gut ausspülen. Ammoniakgeruch spricht für eine schlecht spülende Waschmaschine oder eine überfüllte Waschmaschine. Windeln brauchen Platz in der Waschmaschine, um sich bewegen zu können, sonst werden sie nicht ordentlich gespült.
FÄULNISGERUCH: Riechen sie muffig, faulig, dann sind die Windeln zu allererst zu desinfizieren. Entkalken Sie zuerst die Windeln, um Rückstände auszuwaschen (siehe oben - mit Zitronensäure oder KLAR Entkalker). Waschen Sie die Windeln dann bei 60°C und verwenden Sie eine natürliche Desinfektion (KLAR Fleckensalz/ Sauerstoffbleiche - maximal 15% des Waschmittels und nur nach Bedarf, da Sauerstoffbleiche die Lebensdauer der wasserdichten Membranen reduziert) oder ein Waschmittel mit Sauerstoffbleiche (z.B. KLAR Vollwaschmittel). Dosieren Sie das Waschmittel hoch und wählen Sie ein möglichst intensives und langes Waschprogramm (2,5-3 Stunden). Wenn Sie kein so langes Waschprogramm haben, dann können Sie die Windeln auch 2x waschen. Spülen Sie die Windeln anschließend nochmals oder legen Sie einen weiteren Waschgang ohne Waschmittel ein. Trocknen Sie die Windeln nun immer vollständig durch und schütteln Sie diese nach dem Waschen aus, um die Stoffschichten, die beim Schleudern verkleben, wieder voneinander zu lösen. Fauliger Geruch entsteht immer in Zusammenhang mit Rückständen, Bakterien und Feuchtigkeit in der Windel. Gut spülen, durchtrocknen und luftig lagern ist also oberstes, hygienisches Gebot. Trocknen Sie die Windeln möglichst an der Sonne, da UV-Strahlung nochmals natürlich desinfiziert.
Leider stehen stinkige Windeln häufig in Zusammenhang mit ineffektiven Waschmaschinen. Diese spülen oft trotz 2-maligem Spülen und Wasser-Plus-Tasten nicht ordentlich. Steigt man dann auf eine gute Waschmaschine um, dann löst sich das Problem plötzlich. Erkundigen Sie sich daher vor dem Kauf einer Waschmaschine ausgiebig und sparen Sie nicht allzu sehr bei der Anschaffung. Die Probleme einer schlechten Waschmaschine betreffen ja nicht nur die Windeln, sondern die gesamte Wäsche, die dann niemals wirklich frisch ist.
Auch zu niedrig dosiertes Waschmittel verbunden mit sehr niedrigen Waschtemperaturen kann Bakterienwachstum begünstigen. Das ist vor allem beim gleichzeitigen Waschen von Küchenhandtüchern problematisch. Diese enthalten viele Bakterien, die dann nicht abgetötet werden und sich beim Waschen auf alle Textilien verteilen. Bitte beobachten Sie einfach den letzten Spülgang Ihrer Waschmaschine - dieser sollte schaumfrei sein. Je besser die Waschmaschine spült, umso mehr Waschmittel und damit Waschkraft kann man im Hauptwaschgang einsetzen. So können Sie ihre ganz persönliche Ideal-Dosierung finden. Natürliche Sauerstoffbleiche (maximal 15% des Waschmittels) wirkt ebenso desinfizierend und ist daher bei starker Verschmutzung eine sinnvolle Ergänzung zum Waschmittel. Bitte verwenden Sie Sauerstoffbleiche nicht bei jeder Wäsche, da sie die Lebensdauer der wasserdichten Membranen reduziert.
Waschprogramm: Wählen Sie das Baumwoll-Intensivprogramm in der Länge von 2,5-3 Stunden. Windeln sind meist stark verschmutzt oder uringetränkt und brauchen einen intensiven Waschgang. Wählen Sie zusätzlich die Wasser-PLUS Taste, diese ist wegen der stark saugenden Stoffe sehr wichtig und verbessert das Waschergebnis. ECO-Programme sind wegen des geringen Wasserstandes und der extrem langen Einweichzeiten meist nicht geeignet. Oft kommt es bei langer Benutzung der ECO-Programme zu einer Geruchsbildung in der Waschmaschine. Deshalb empfehlen wir zur Maschinenpflege auch mindestens 1x wöchentlich eine Kochwäsche, um die Maschine zu desinfizieren. Dazu eignet sich Bettwäsche oder Küchenhandtücher (bitte Pflegeanleitungen am Etikett beachten).
SAUGKRAFT VERMINDERT: die Windeln riechen nicht schlecht, saugen aber weniger. Feuchtigkeit perlt ab, statt schnell absorbiert zu werden. Machen Sie die Windeln tropfnass, besprühen Sie die betroffenen Oberflächen anschließend mit dem Ulrich Fleckenlöser oder einem anderen fettlösenden Textil-Fleckenlöser (z.B. Waschsoda). Lassen Sie die behandelten Windeln mindestens eine Stunde eingeweicht stehen, sodaß der Fleckenspray das Fett/ die Seife langsam lösen kann. Waschen Sie die Windeln anschließend 1x ohne Waschmittel bei 40-
Lassen Sie die Windeln anschließend trocknen und prüfen Sie dann die Saugstoffe. Tropfen Sie dazu einige Tropfen Wasser auf den Stoff und beobachten Sie, ob das Wasser sofort aufgenommen wird, was der normalen Funktion der Mikrofaser/ des Trockenfleeces entspricht. Bleibt der Tropfen am Stoff stehen, oder perlt ab, dann neutralisieren Sie die Windeln zuallerest in etwas saurer Lösung (siehe Entkalken) und wiederholen sie die Behandlung mit dem Fleckenspray, bis das Coating entfernt ist und die Mikrofaser wieder normal arbeitet.
Tritt das Problem ständig auf, dann verwenden Sie ein falsches Waschmittel (Waschnüsse, seifenhältige Waschmittel, etc..) oder behandeln Mikrofaser-/ StayDry mit Seife. Seife ist immer zum Teil auch rückfettend und blockiert deshalb die Polyesterfasern. Steigen Sie in diesem Fall auf ein anderes Waschmittel um. Pulverwaschmittel sind hier oft im Vorteil.
Leider fettet mittlerweile auch das Ecover Waschmittel auf Polyester zurück. Diese Gefahr besteht bei allen Waschmitteln, die aus Pfanzenölen gemacht sind. Planzenöle sind Naturstoffe und damit nicht standardisiert, sodaß die Verseifungszahl niemals 100% angepasst werden kann. Dies führt dann, je nach Charge, zum Erhalt von einigen Prozent Fett im Waschmittel, die dann eben bei Polyester eine wasserabweisende Wirkung auslösen. Deshalb ist es sinnvoll, hin und wieder die Membranen auf Durchlässigkeit zu testen, da sich ein Waschmittel auch von Charge zu Charge verändern kann.
FEUCHTIGKEIT ZIEHT HOCH: Riechen die Windeln gut und saugen auch gut, es zieht aber trotz optimaler Anpassung und freien Saugkapazitäten häuftig Feuchtigkeit aussen am PUL-Stoff hoch, dann waschen Sie die Überhosen/ AIOs/ Taschenwindelhüllen bitte 3x bei 60°C ohne Waschmittel und trocknen Sie die Windeln möglichst freihängend (dabei mehrmals fest ausschütteln) oder idealerweise im Wäschetrockner (die Windeln sollen sich bewegen können). Dies spricht für Waschmittelrückstände am PUL, oftmals sind das optische Aufheller, die sehr gut am Stoff haften und nur schwer auszuspülen sind. Deshalb sollten Windelwaschmittel keinesfalls optische Aufheller enthalten.
Da Strippen eine Notmaßnahme ist, die die Lebensdauer Ihrer Windeln reduzieren kann, sollte diese Behandlung nicht Teil Ihrer Waschroutine sein. Reduzieren Sie lieber die Waschmittelmenge, achten Sie auf eine mäßig gefüllte Waschmaschine, trocknen sie die Windeln möglichst häufig an der Sonne und verwenden Sie ein geeignetes Waschmittel, das keine Rückstände hinterlässt.
Der Einsatz einer guten Waschmaschine (und des richtigen Waschprogrammes), die man nicht überfüllt, erspart Ihnen die meisten Probleme. Rückstände bilden sich in ungenügend gespülten Windeln.