Waschanleitung


KURZANLEITUNG:

  • Schmutzige Windeln max. 2 Tage im trockenen Eimer oder einer Nasstasche lagern. Stehendes Wasser vermeiden.
  • NICHT EINWEICHEN! 
  • Baumwoll-Intensivprogramm mit Wasser-PLUS Taste
  • 40°C. 60°C nur bei starker Verschmutzung
  • Waschpulver Color - bei starker Verschmutzung Waschpulver mit Sauerstoffbleiche (Vollwaschmittel)
  • Trocknen auf der Leine; Trocknen im elektrischen Wäschetrockner ist aus ökologischen Gründen nicht empfehlenswert aber möglich


Wasser: Wasser ist das wichtigste Windelwaschmittel. Verwenden Sie deshalb nicht das Wasserspar-Programm (ECO-Programm), sondern das Baumwoll-Intensivprogramm mit Wasser-PLUS Taste. Waschen Sie Ihre neuen Windeln 3x mit ausreichend Waschmittel vor dem ersten Gebrauch. Naturfaserwindeln erreichen nach ca. 10x Waschen die volle Saugleistung.
Waschprogramm: Wählen Sie das Baumwoll-Intensivprogramm. Windeln sind meist stark verschmutzt oder uringetränkt und brauchen einen intensiven Waschgang. Wählen Sie zusätzlich die Wasser-PLUS Taste, diese ist wegen der stark saugenden Stoffe sehr wichtig und verbessert das Waschergebnis. ECO-Programme sind wegen des geringen Wasserstandes und der extrem langen Einweichzeiten meist nicht geeignet. Oft kommt es bei langer Benutzung der ECO-Programme zu einer Geruchsbildung in der Waschmaschine. Deshalb empfehlen wir zur Maschinenpflege auch mindestens 1x wöchentlich eine Kochwäsche, um die Maschine zu desinfizieren. Dazu eignet sich Bettwäsche oder Küchenhandtücher (bitte Pflegeanleitungen am Etikett beachten).
Waschmittel: Verwenden Sie Pulverwaschmittel mit der vom Hersteller angegebene Dosierung (bei starker Verschmutzung, sonst die halbe Dosierung), und achten Sie auf ein gutes Spülergebnis, um Rückstände in der Windel auszuschließen. Ist im letzten Spülgang noch Schaum in der Maschine, war die Waschmittelmenge zu hoch, die Waschmaschine überfüllt oder der Wasserstand zu niedrig. 
Bitte verwenden Sie seifenreduzierte (weniger als 15% Seife) Pulverwaschmittel ohne optische Aufheller (möglichst ohne Enzyme), wie Klar Waschmittel, Waschkampagne, etc. Verwenden Sie keine Flüssigwaschmttel, da diese oft eine Weichspülkomponente (kationische Tenside) oder Öle enthalten, die die Saugfähigkeit von Polyesterstoffen reduzieren und StayDry Membranen blockieren. Ausserdem enthalten Flüssigwaschmittel meist Konservierungsstoffe, die in Bezug auf die Hautverträglichkeit extrem kritisch zu sehen sind. Hinzu kommen die großen Mengen an Plastikmüll durch die notwendigen Container.


Waschmittel auf Seifenbasis, wie klassisches Sodasan, Almavin, Waschnüsse, etc… eignen sich nur für reine Naturfaserwindeln und im Wechsel mit einem seifenfreien Waschmittel, da Seife immer etwas rückfettend wirkt und so die Flüssigkeitsaufnahme reduziert. Fettrückstände in der Seife machen zudem Stay-Dry Oberflächen und Mikrofaser wasserabweisend. Wasser perlt dann ab, statt aufgesaugt zu werden. Die Windeln laufen schnell aus. Leider fettet mittlerweile auch das Ecover Flüssigwaschmittel auf Polyester zurück. Es besteht diese Gefahr bei allen Flüssigwaschmitteln, die aus Pfanzenölen gemacht sind. Planzenöle sind Naturstoffe und damit nicht standardisiert, sodaß die Verseifungszahl niemals 100% angepasst werden kann. Dies führt dann, je nach Charge, zum Erhalt von einigen Prozent Fett im Waschmittel, die dann eben bei Polyester eine wasserabweisende Wirkung auslösen. Deshalb ist es sinnvoll, hin und wieder die Membranen auf Durchlässigkeit zu testen, da sich ein Waschmittel auch von Charge zu Charge verändern kann.

Seifenrückstände kann man gut mit Waschsoda entfernen. Einfach eine Stunde einwirken lassen. Dann wie gewohnt waschen. Waschsoda muss man extrem vorsichtig verwenden, da dies die Stoffe sonst zu stark angreift. Bitte nicht als Standardwaschmittel verwenden.
 
Enzyme: Mittlerweile ist in fast allen Supermarkt-Colorwaschmitteln das Enzym Cellulase enthalten, das Viskosefasern wie Bambus und Tencel  (in geringerem Ausmaß aber auch Baumwolle) auflöst und zum Verkahlen der Windeln führt. Bambuswindeln werden schnell kahl. Solche Schäden werden nicht von der Garantie abgedeckt, da Cellulase ausdrücklich nicht zum Windelwaschen geeignet ist. Alle anderen Enzyme werden deshalb nicht empfohlen, weil es bei sehr hautempfindlichen Kindern und niedrigen Waschtemperaturen (unter 60°C) zu Hautirritationen kommen kann. Die meisten Babys vertragen jedoch Amylasen und Proteasen im Waschmittel.
Weich/ Hygienespüler: Verwenden Sie keinen Weichspüler oder Hygienespüler, er nimmt den Windeln die Saugfähigkeit. Desinfizieren kann man mit reiner Sauerstoffbleiche, wie z.B. das KLAR Fleckensalz eines ist. Bitte niemals direkt auf den Fleck auftragen, sondern nur ins Einspülfach dosieren. Bitte beachten Sie bei den angebotenen Sauerstoffbleichen die Aktivierungstemperatur (bei Ulrich 60°C), ist ein Kaltaktivator (TAED) enthalten (Klar Sauerstoffbleiche), dann aktiviert dieser bei 30°C. Bitte waschen sie PUL Stoffe nicht mit Sauerstoffbleiche oder mit Waschmitteln, die einen Anteil Sauerstoffbleiche enthalten, das reduziert die Lebensdauer der wasserdichten Membrane.

Flecken: Flecken von Stillstuhl sind nicht UV-stabil. Hängen Sie die Windeln einfach an die Sonne, die Flecken verschwinden ganz schnell. Sauerstoffbleiche (KLAR Fleckensalz) hellt etwas auf, ist aber immer vorsichtig zu dosieren, niemals direkt auf den Fleck auftragen. Sie können hartnäckige Flecken unmittelbar vor dem Waschen mit KLAR Kernseife oder Gallseife vorbehandeln. Wichtig ist es aber, Stuhlflecken gleich nach dem Wickeln mit klarem Wasser auszuspülen, damit sie nicht eintrocknen und die festen Anteile entfernt werden. Bitte die Windeln niemals einweichen, das führt zum Aufquellen der Fasern und zum Anschließenden Verkahlen und Löchrigwerden der Windeln.
 

Klettverschlüsse: Schließen Sie die Klettverschlüsse vor dem Waschen auf dem Gegenflausch. Sonst verfangen Sie sich im Stoff und schädigen diesen. Stoffschäden durch offene Klettverschlüsse sind von der Garantie ausgenommen.
Lagern schmutziger Windeln: lagern Sie die schmutzigen Windeln vor dem Waschen in einem möglichst geruchsdichten Windeleimer oder in einem Windelsack. Erfahrungsgemäß verursachen Windelsäcke weniger Geruchsbelastung im Bad als Windeleimer. Spülen Sie Stuhlflecken vor der Lagerung im Windeleimer aus, damit sie nicht eintrocknen. Lagern Sie die Windeln möglichst kühl im trockenen Eimer, um das Ausgasen von Ammoniak zu verhindern. Ammoniak greift die elastischen Abschlüsse und den feinen Bambusfrottee an und zersetzt diese Stoffe. Deshalb den Eimer kühl stellen, also weder an die Sonne stellen, noch an die Heizung oder auf die Fussbodenheizung. Lagern sie ihre schmutzigen Windeln niemals länger als 2 Tage, da die Gefahr von Schimmelbildung besteht und auch die Stoff dadurch Schaden nehmen können.
BITTE weichen Sie die Windeln nicht ein!
Die feinen Fasern quellen sonst stark auf und werden sehr empfindlich gegenüber mechanischer Beanspruchung durch den anschließenden Waschgang. Dadurch kann es zum Verkahlen der Stoffe und Risse/ Löcher entlang der Nähte kommen.
Trocknen: Verzichten Sie aus ökologischen Gründen auf einen Wäschetrockner. 2-3 Windeln mehr kosten wesentlich weniger, als die Energiekosten für einen Trockner und sind viel umweltverträglicher. Ist ein Wäschetrockner unumgänglich, stellen Sie ihn bitte auf “Bügelfeucht” und trocknen Sie die Windeln auf der Leine fertig, um eine Überhitzung auszuschließen. Trocknen Sie die Windeln immer vollständig durch. Feucht zusammengelegte Windeln werden muffig, auch Bakterien können sich vermehren.
Waschmittelempfehlungen sind immer nur Momentaufnahmen, da die Rezepturen leider ständig geändert werden. Wir übernehmen keinerelei Gewährleistung für fremde Waschmittel. Bitte erkundigen Sie sich bei Ihrem Waschmittelhersteller über die Eignung für den von Ihnen gewählten Windelstoff. Bei konventionellen Waschmitteln eignen sich Pulverwaschmittel für Buntwäsche (Bitte ohne dem Enzym Cellulase! Z.B. KLAR Basiswaschmittel Color) besser als Weißwaschmittel. Weißwaschmittel enthalten häufig optische Aufheller, die für Windeln ungeeignet sind. Auch ein ständiges Waschen mit Bleichmitteln auf Sauerstoffbasis reduziert die Lebensdauer der wasserdichten Stoffe. Leider führt das dm sensitiv Waschmittel nach 1-2 monatigem Gebrauch zum Hochziehen von Feuchtigkeit durch die Nahtlöcher und entlang der elastischen Abschlüsse. Ich empfehle es daher nicht zum Waschen von Stoffwindeln, zumindest nicht zum Waschen von wasserdichten Stoffen.
Hautcreme: bitte verwenden Sie weder Wundschutzcremes noch Lanolin- oder Fettcremes ohne Wegwerfvlies. Diese Cremes lassen sich kaum mehr aus den Windeln auswaschen und blockieren die Saugfähigkeit der Windeln. Bitte waschen Sie auch keine selbstgemachten Öltücher mit den Windeln. Das Öl verklebt die feinen Filamente der hochsaugfähigen Funktionsfasern im Inneren der Windel. Ohne diese Funktionsfasern saugt die Windel nicht mehr. Feuchttücher macht man am besten, indem man ein Stofftuch einfach mit Wasser befeuchtet. Möchte man einen Duft am Babypopo, bieten sich Hydrolate an, wie Rosenhydrolat, die ohne chemische Zusätze gemacht sind. Damit befeuchtet man den Babypopo und wischt ihn dann mit einem Stofftuch trocken. Damit reinigt man die Haut und bietet gleichzeitig eine sanfte Pflege. Mischt man das Hydrolat mit etwas Mandelöl, hat man bei trockener Haut auch eine rückfettende Wirkung. Bei solchen Mischungen bitte vor dem Gebrauch kräftig schütteln, damit sich Hydrolat und Öl vermischen.

Meine Windeln sind nicht mehr so weich, wie Anfangs. Was soll ich tun?

Harte Windeln entstehen aus 2 Gründen. Hartes Wasser und Waschmittelrückstände. Bei hartem Wasser wird in den Windeln Kalk eingelagert, der an Waschmittelrückständen auskristallisiert.
Entkalken/ entseifen kann man die Windeln, indem man sie eine halbe Stunde in einen Eimer mit laumwarmen Wasser und etwas Zitronensäure oder KLAR Entkalker einweicht. Danach in der Waschmaschine waschen. Bitte weichen Sie die Windeln nicht ständig ein, das reduziert die Lebensdauer der weichen Fasern und der elastischen Abschlüsse. Schütteln sie die Windeln nach jedem Waschen kräftig aus, damit sich die vernähten Stofflagen voneinander lösen und die Windel dadurch wieder weicher wird.
 
 
Meine Windeln stinken. Was soll ich tun?
Die erste Frage ist natürlich, wonach die Windeln stinken. Stinken sie nach Urin, dann wurden sie nicht ausreichend gespült oder sind überalkalisiert. Man kann den eingelagerten Urinstein/ Ammoniakgeruch mit etwas saurem Wasser lösen (einige Esslöffel Zitronensäure oder Ulrich Entkalker in einen Eimer Wasser) - nicht länger als 30 min - und anschließend waschen.

Riechen sie muffig, faulig, dann sind die Windeln zu allererst zu desinfizieren. Bakterien haben sich vermehrt. Entkalken Sie zuerst die Windeln, um Rückstände auszuwaschen. Waschen Sie die Windeln dann bei 60°C mit viel Waschmittel und einem intensiven Programm von 2,5 - 3 Stunden. Verwenden Sie dabei Sauerstoffbleiche als Desinfektionsmittel (im Supermarkt, KLAR Fleckensalz oder im KLAR Vollwaschmittel bereits enthalten). Spülen Sie die Windeln anschließend mehrmals oder legen Sie einen weiteren Waschgang ohne Waschmittel ein. Trocknen Sie die Windeln nun immer vollständig durch. Fauliger Geruch entsteht immer in Zusammenhang mit Rückständen und Feuchtigkeit in der Windel. Gut spülen und Durchtrocknen ist also oberstes, hygienisches Gebot. Möglichst an der Sonne, da UV-Strahlung nochmals natürlich desinfiziert.

Leider stehen stinkige Windeln (Urin) häufig in Zusammenhang mit ineffektiven Waschmaschinen. Diese spülen oft trotz 2-maligem Spülen und Wasser-Plus-Tasten nicht ordentlich.  Steigt man dann auf eine gute Waschmaschine um, dann löst sich das Problem plötzlich. Erkundigen Sie sich daher vor dem Kauf einer Waschmaschine ausgiebig und sparen Sie nicht allzu sehr bei der Anschaffung. Die Probleme einer schlechten Waschmaschine betreffen ja nicht nur die Windeln, sondern die gesamte Wäsche, die dann niemals wirklich frisch ist.

Faulig stinkende Windeln entstehen oft, wenn man Küchenhandtücher gemeinsam mit den Windeln bei 40°C wäscht. In so einem Fall empfehle ich Waschmittel, die schon bei geringen Temperaturen desinfizieren, wie das KLAR Vollwaschmittel. Sie können aber auch einen Messlöffel Sauerstoffbleiche zugeben, um die Bakterien abzutöten. Normale Sauerstoffbleiche wirkt aber erst ab 60°C und sollte nur für Saugstoffe, nicht für PUL verwendet werden.
 

Die Waschmitteldosierung hängt von folgenden Dingen ab:
1. Material der Windeln: Mikrofaser braucht deutlich weniger Waschmittel, als Baumwolle und andere Naturfasern
2. Wasserhärte: Dosierempfehlung des Waschmittels beachten
3. Verschmutzungsgrad: Dosierempfehlung des Waschmittels beachten
4. Spülergebnis der Waschmaschine: der letzte Spülgang muss schaumfrei sein. Ist beim letzten Spülgang noch Schaum in der Maschine, spült die Waschmaschine nicht ausreichend und man muss die Dosierung zurücknehmen oder bei jedem Waschgang nochmals nachspülen. Sonst zieht Nässe am PUL-Stoff (wasserdichte Membrane) hoch.

Probleme mit stinkigen Windeln haben mehrere Ursachen:
  1. Ineffektive, schlecht spülende Waschmaschinen
  2. Überfüllte Waschmaschinen
  3. Wasserspar-Programme (ECO) moderner Waschmaschinen
  4. Waschmaschinen schleudern meist nur am Ende des Waschgangs, nicht nach der Vorwäsche, nicht nach der Hauptwäsche.
  5. Moderne Windeln halten die Feuchtigkeit (Urin, aber auch Waschwasser) besonders gut fest
  6. zu niedrig dosiertes Waschmittel ohne Sauerstoffbleiche (vor allem, wenn Küchenhandtücher gemeinsam bei niedrigen Temperaturen gewaschen werden)
  7. Windeln werden nicht ganz durchgetrocknet